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Um Spandau: Siemensbahn - Fürstenbrunn - Staaken - Falkensee
Im Norden und Osten Berlins:
Velten - Sellheimbrücke
Berliner Innenstadt: Cheruskerkurve
Berliner S-Bahn-Strecken außer Betrieb
Velten
Hennigsdorf - Velten

Gleisplan
Gleisplan 1958 (Plan: Quail Map)
Über die Zonengrenze angebunden ans Berliner Netz.

Gleisplan
Gleisplan 1983 (Plan: Quail Map)
Unterbrochen an der Zonengrenze und in Betrieb als Inselnetz.


Situation und Ausblick

Auf dem Abschnitt Hennigsdorf - Velten der Kremmener Bahn verkehrten von 1927 bis 1983 elektrische S-Bahnen. Der Haltepunkt Hohenschöpping entstand 1938 für die in der Nähe ansässigen Rüstungsbetriebe. 1958 kam der Umsteigebahnhof Hennigsdorf Nord am neugebauten Außenring hinzu. Seit 1961 gab es einen Inselbetrieb ohne Verbindung zum Stammnetz der S-Bahn, weil die Zonengrenze den Ast abschnitt. Die Triebwagenhalle in Velten ermöglichte die Wartung der Fahrzeuge.
1962 bis 1964 war ein Gleis des Abschnitts von Hennigsdorf - Westkurve - Außenring - Rbf Wustermark probeweise mit 25kV 50Hz Oberleitung elektrifiziert. Es fanden Versuchsfahrten statt.
1983 wurde der S-Bahn-Betrieb beendet und auf herkömmliche Oberleitung umgestellt.
1987 kam die Stromschiene wieder, aber nur zu Versuchszwecken. Die vom LEW Hennigsdorf neugebauten S-Bahn-Züge wurden hier auf einem Prüfgleis erprobt. 1998 erreichte die S-Bahn wieder von Berlin aus Hennigsdorf. Die Oberleitung auf dem ehemaligen S-Bahn-Gleis wurde zurückgebaut. Heute verkehren Diesel-Triebwagen. Das Prüfgleis wird derzeit für das Bombardier-Werk in Hennigsdorf genutzt und ist mit Stromschiene und Oberleitung ausgerüstet. Hier sind zuweilen exotische Fahrzeuge anzutreffen, so zum Beispiel Metrozüge für Schanghai.

Die Perspektive für eine Wiederinbetriebnahme der S-Bahn ist gar nicht so schlecht. Die Finanzierung durch den Bund ist gesichert. Allerdings ist mit der Verlängerung nicht kurzfristig zu rechnen. Hinzu kommt, dass die Bedienung Veltens im 20-Minuten-Takt mit gutem Anschluß zur S-Bahn in Hennigsdorf fast schon S-Bahn-Qualität erreicht hat. Zudem ist die Frage der Betriebsführung für die Diesel-Anbindung von Kremmen und Neuruppin bisher nicht klar beantwortet. Außerdem läßt das Fernbahngleis von Hennigsdorf über Tegel nach Berlin auf sich warten.
Der Brandenburgische Verkehrsminister Szymanski bezeichnete im April 2004 die S-Bahn nach Velten als "langfristige Option ab 2009". Der Bedarf sei derzeit nicht nachweisbar.

Länge Hennigsdorf - Velten: ca. 6,0 km
Länge Velten - Triebwagenhalle (Betriebsstrecke): ca. 0,8 km

Stadtplan
Stadtplanausschnitt 1993 (Plan: RV 1993, Hervorhebungen: Florian Müller)


Machen wir nun eine Wanderung entlang der Strecke von Hennigsdorf nach Velten:

Foto: Florian Müller
Das Gleichrichterwerk im Brademann-Stil sorgte für den S-Bahn-Strom. Heute wird es von Bombardier genutzt (Krumme Straße).
(Foto: Florian Müller 2004)

Foto: Florian Müller
Das Anschlußgleis zum Stahlwerk unterquert die Bahntrasse.
(Foto: Florian Müller 2004)

Foto: Florian Müller
Seit 1998 hält am S-Bahnsteig Hennigsdorf Nord kein Zug mehr. Die Treppe führt zum Bahnsteig des Außenringes.
(Foto Florian Müller 2004)

Foto: Florian Müller
Blick von der Brücke des Außenringes auf den ehemaligen S-Bahnsteig. Ein Dieseltriebwegen nach Velten fährt ohne Halt durch. Am linken Prüfgleis von Bombardier ist deutlich die Stromschiene, die Oberleitung und in Höhe des Triebwagens ein kurzer Blechbahnsteig zu erkennen.
(Foto: Florian Müller 2004)

Foto: Florian Müller
Der Blechbahnsteig am Prüfgleis.
(Foto: Florian Müller 2004)

Foto: Florian Müller
Auf dem Bahnsteig des Außenringes gibt es eine Wartehallen-Ruine. Seit 1995 halten am Außenring keine Züge mehr.
(Foto: Florian Müller 2004)

Foto: Florian Müller
An der ehemaligen Blockstelle Jägerberg spreizen sich Streckengleis und Prüfgleis in einer Kurve etwas auf. Die Blockstelle dient als Wohnhaus.
(Foto: Florian Müller 2004)

Foto: Florian Müller
Der Bahnsteig Hohenschöpping ist einigermaßen erhalten. Fast alle Aufbauten sind aber beseitigt .
(Foto: Florian Müller 2004)

Foto: Florian Müller
Ein Dieseltriebwagen passiert den Bahnsteig Hohenschöpping, ohne Halt seit 1998. Unter dem Kraut auf dem Bahnsteig verbirgt sich Mosaikpflaster. Die Ausstattung war auch zu Betriebszeiten sehr spartanisch, so gab es kein Dach.
(Foto: Florian Müller 2004)

Foto: Florian Müller
Als Hohenschöpping noch seine zweite Kante hatte (bis 1945) wurde der Mittelbahnsteig mit einer Holzbrücke erreicht. Diese wurde dann mit Abbau des zweiten Gleises entbehrlich und die Fußgängerbrücke abgerissen. Die Fundamente liegen noch heute am Zugang. Links hinten der Bahnsteig.
(Foto Florian Müller 2004)

Foto: Florian Müller
Kurz vor Velten enden die Stromschiene und Oberleitung des Prüggleises. Zu den Industriebetrieben besteht noch Güterverkehr. Auf dem Werksgelände steht auch eine kleine Werklok herum.
(Foto: Florian Müller 2004)

Foto: Florian Müller
Bahnhof Velten mit typischer S-Bahn-Ausstattung auf dem Hochbahnsteig.
(Foto: Florian Müller 2004)

Foto: Florian Müller
Auf dem Betriebsgleis zur Wagenhalle sind noch die Bohrungen für die Stromschienenhalter vorhanden.
(Foto: Florian Müller 2004)

Foto: Florian Müller
800 Meter vom Bf Velten erreicht das ehemalige S-Bahn-Gleis, heute das Prüfgleis, die Triebwagenhalle. Hier wurden bis 1983 die S-Bahnen des Inselnetzes gewartet. Heute nutzt Bombardier die Halle.
(Foto: Florian Müller 2004)


Literatur zur S-Bahn nach Velten:


Die Kremmener Bahn von Peter Bley
in den "Berliner Verkehrsblättern", Nr. 10-11/1981, Seite 169 bis 206. Ein empfehlenswerter Aufsatz.

S-Bahn Berlin - Geschichten für unterwegs von Bernhard Strowitzki
GVE-Verlag 2002.

Berlins S-Bahnhöfe - ein dreiviertel Jahrhundert von Jürgen Meyer-Kronthaler.
be.bra-Verlag 1999

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Stand 20.04.2004 - Florian Müller - Mueller@Stillgelegte-S-Bahn.de