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Im Norden und Osten Berlins:
Velten - Sellheimbrücke
Berliner Innenstadt: Cheruskerkurve
Berliner S-Bahn-Strecken außer Betrieb
Stammbahn
Zehlendorf - Griebnitzsee

Gleisplan
Gleisplan 1958 (Plan: Quail Map)

Gleisplan
Gleisplan 1985 (Plan: Quail Map)


Situation und Ausblick

Mythos Stammbahn: Die erste Eisenbahn Preußens von 1838. Sie führte von Berlin nach Potsdam, ohne den heutigen Umweg über Wannsee. Der größte Teil der Strecke ist heute in Betrieb (von Yorckstraße bis Zehlendorf und von Griebnitzsee bis Potsdam). Aber das Stück dazwischen - über Düppel - ist teilweise verschwunden.
Nach 1945 wurde die Strecke nicht wieder in Betrieb genommen, zumal die Trasse dreimal, nach dem Gebietsaustausch Bernhard-Beyer-Straße sogar fünfmal, die Stadtgrenze kreuzte. Alle Züge fuhren über Wannsee. Lediglich das kurze West-Berliner Stück Zehlendorf - Düppel wurde seit 1948 als Stich von der S-Bahn bedient. Denn zwischen Düppel und Griebnitzsee lag die Strecke genau auf der Zonengrenze von DDR und West-Berlin. 1961 wurde die Strecke von "DDR-Organen" zur Grenzbefestigung umgebaut. Die S-Bahn Zehlendorf - Düppel fuhr bis zum Reichsbahnerstreik 1980.

Es gibt ernsthafte Planungen, die Strecke für den Regionalverkehr wieder aufzubauen. Aber die zuerst hektische Betriebsamkeit ist verflogen und jetzt wird das Projekt nicht mehr als prioritär eingestuft. Vor 2010 werden wohl keine Züge auf der ältesten Eisenbahn Preußens rollen. Wünschenswert ist es allemal.
Nach Aussage der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vom 28.8.2003 werde der Abschnitt der "Stammbahn: Zehlendorf -Düppel/Kleinmachnow" als Regionalbahn-Trasse in Berlin freigehalten.

Länge Zehlendorf - Düppel (S-Bahn): ca. 2,2 km
Länge Düppel - Griebnitzsee (Fernbahn): ca. 7,2 km

Stadtplan, nord-östlicher Teil

Stadtplan, süd-westlicher Teil
Stadtplanausschnitt 1993 mit Hervorhebung
(Plangrundlage: RV 1993)
Oben nord-östlicher, unten süd-westlicher Abschnitt.


Machen wir nun eine Wanderung entlang der Strecke von Zehlendorf nach Griebnitzsee:

Foto: Florian Müller
Der Stammbahnsteig auf dem S-Bf Zehlendorf ist ungenutzt und nicht zu betreten. Bis 1980 fuhr hier die Pendel-S-Bahn nach Düppel ab.
(Foto: Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Die Widerlager der Bankier-Gleise. Ab 1933 rollten die Bankier-Züge elektrisch als "Express-S-Bahn" von den Bankiers-Villen in Wannsee zum Potsdamer Platz in Berlin.
(Foto: Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Bahnübergang Idsteiner Straße.
(Foto Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Zwischen Idsteiner Str. und Hp Zehlendorf Süd verläuft ein Wanderweg neben dem Gleis.
(Foto: Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Der S-Hp Zehlendorf Süd wurde erst 1972 von der Reichsbahn neu gebaut. Die Anlagen sind noch recht gut erhalten.
(Foto: Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Stationsschild Zehlendorf Süd.
(Foto: Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Am Krummen Fenn gibt es einen alten Wasserdurchlass unter dem Gleis. Die Bauform mit Feldsteinen deutet auf eine sehr alte Anlage hin. Noch ein Original von 1838?
(Foto: Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Bf Düppel, Bahnsteigkante.
(Foto Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Der Prellbock Bf Düppel, kurz vor der Stadtgrenze an der Benschallee. Bis hierhin fuhr bis 1980 die S-Bahn.
(Foto Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Etwa an dieser Stelle kreuzte die Stammbahn die neue Autobahn. Ein Kreuzungsbauwerk gab es nie, weil die Autobahn erst nach Stilllegung der Stammbahn gebaut wurde.
(Foto: Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Die Stammbahntrasse lag hier für 5 km im geharkten Todesstreifen parallel zur Berliner Stadtgrenze. Der Ausbau der Grenzbefestigung hat fast alle Spuren der Eisenbahn verwischt. Nur sehr vereinzelt sind noch wenige Schottersteine zu finden. Ein Teil des Todesstreifens ist heute wieder aufgeforstet (rechts). Die Kreuzung mit der Friedhofsbahn ist abgerissen.
(Foto: Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Am westlichen Ende der Siedlung Dreilinden steht noch die Stammbahnbrücke über die alte Autobahn.
(Foto Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Die Brücke über die alte Autobahn ist noch mit Schotter bedeckt und in relativ gutem Zustand.
(Foto: Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Daran schließt sich die Trasse im Sperrgebiet an. Dieses Gebiet lag zwischen Mauer und Todesstreifen und ist deshalb noch original erhalten. Die Gleise sind aber abgebaut.
(Foto: Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Hier gibt es noch einzelne Fundstücke.
(Foto: Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Nach dem die Trasse die Berliner Stadtgrenze wieder überschritten hat, hat sich eine Eisenbahn-Landwirtschaft auf der Trasse breitgemacht. Relikte werden in den Gärten gepflegt.
(Foto: Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Am Königsweg kurz vor dem Teltowkanal erinnert nur noch der Einschnitt an die Eisenbahn.
(Foto: Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Hier kreuzte die Stammbahn den Teltowkanal. Die Brücke und die Widerlager sind abgebrochen.
(Foto Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Die Bahnbrücke über die Machnower Straße in Kohlhasenbrück.
(Foto: Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Im Widerlager der Brücke Machnower Straße findet sich ein Gedenkstein. "1838 - Dieser Jahresstein entstammt dem gewölbten Bauwerk für die erste preußische Eisenbahnlinie, das i. J. 1926 umgebaut wurde."
(Foto: Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Zum Dritten mal (von Fünf mal) kreuzt die Stammbahn die Berliner Stadtgrenze. Blick vom Ende des Damms auf den sandigen ehemaligen Todesstreifen.
(Foto: Florian Müller 2003)

Foto: Florian Müller
Wo heute die Bernhard-Beyer-Str. zur ehemaligen West-Berliner Exklave Steinstücken führt, kreuzte einmal die Stammbahn. Die Straße wurde erst 1972 nach einem hochpolitischen Gebietsaustausch mit der DDR gebaut. Links hinter dem Zaun befindet sich der Bahngraben der Wetzlarer Bahn, die von der Stammbahn auf einer Brücke überquert wurde. Brückenreste sind nicht mehr auszumachen.
(Foto: Florian Müller 2003)

Anschließend schwenkt die betriebene S-Bahn-Strecke nach Potsdam auf die Stammbahntrasse zum Bahnhof Griebnitzsee. Hier endet unsere Wanderung.


Literatur zur Stammbahn:


Die Stammbahn Aufbau - Teilung - Zukunft,
Herausgegeben vom Berliner S-Bahn-Museum. GVE-Verlag 2001.

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Stand 20.04.2004 - Florian Müller - Mueller@Stillgelegte-S-Bahn.de