Situation und Ausblick
Die S-Bahn-Verbindung von Jungfernheide über Siemensstadt-Fürstenbrunn nach Spandau war ein elektrifiziertes Vorortgleis der Hamburger Bahn. Nachdem die DDR-Reichsbahn den Vorortverkehr 1951 vom Lehrter Bahnhof zurückgezogen hatte, um die Vorortzüge nicht nach West-Berlin leiten zu müssen, stand dieses Gleis der S-Bahn zur Verfügung. Die eingleise S-Bahn-Strecke war elektrisch in Betrieb von 1951 bis 1980.
1905 finanzierte die Firma Siemens den Bahnhof Siemensstadt-Fürstenbrunn, um die Arbeitermassen zum Werk zu bringen. Zu Schichtwechselzeiten war der Bahnhof hoffnungslos überlastet. Als 1929 die Siemensbahn nach Gartenfeld eröffnet wurde, ging das Reisendenaufkommen deutlich zurück. Zum Schluss waren es weniger als 70 Fahrgäste pro Tag.
Beim Bau der Hochgeschwindigkeitsstrecke nach Hannover wurden alle Bahnhofsanlagen restlos beseitigt. Im Fahrplanjahr 2002/2003 fahren Regionalzüge (RE6) auf dieser Strecke bis Jungfernheide. Ab 2006, wenn der Lehrter Tunnelbahnhof in Betrieb gehen soll, wird diese Verbindung eine Hauptzufuhrstrecke für den Tunnel sein.
Für einen Wiederaufbau einer elektrischen S-Bahn oder des Bahnhofes Siemensstadt-Fürstenbrunn gibt es keine Planungen und wohl auch keinen dringlichen Bedarf.
Länge Abzw. Jungfernheide - Abzw. Stresow: ca. 3,0 km
Stadtplanausschnitt 1993 (Plan: RV 1993, mit Ergänzungen)
Oben westlicher, unten östlicher Teil.
Der Bf Jungfernheide liegt an der Ringbahn und ist heute in Betrieb. Von der damaligen Bahnsteigsituation ist heute nichts mehr zu sehen, da die Anlage komplett umgebaut wurde.
Vor dem Umbau des Bf Jungfernheide. Wir blicken vom mittleren zum südlichen Bahnsteig Ri. Osten auf das Stellwerk. Etwa an gleicher Stelle befinden sich heute die beiden neuen Bahnsteige.
(Foto: Florian Müller Mai 1994)
Dieser Fußgängertunnel ist eigentlich ein Wasserdurchlass. Unter dem Steg fließt Wasser. So gelangen Laubenpieper unter dem Damm der Hamburger Bahn hindurch zur Eisenbahnlandwirtschaft ins Gleisdreieck Jungfernheide.
(Foto: Florian Müller 2003)
Von der Fürstenbrunner Brücke sieht man, dass nur ein Gleis befahrbar ist. Geradeaus geht´s nach Jungfernheide, rechts nach Westend. Im Hintergrund die Rudolf-Wissell-Brücke der Stadtautobahn.
(Foto Florian Müller 2003)
Der Bahnsteig Siemensstadt-Fürstenbrunn aus einem fahrenden Regionalzug 1994. Heute erinnert absolut nichts mehr an den Haltepunkt.
(Foto: Florian Müller 1994)
Der architektonisch interessante Treppenabgang von Siemensstadt-Fürstenbrunn ist ebenfalls restlos verschwunden.
(Foto: Florian Müller 1994)
Das Empfangsgebäude Siemensstadt-Fürstenbrunn im Jahre 1985. Der kleine Vorplatz wird derzeit privat bebaut.
(Foto: IGEB 1985)
Bahnübergang Ruhwaldweg - sehr idyllisch gelegen inmitten von Kleingärten. Seine Tage sind auch gezählt, denn der BÜ soll Ende 2004 ersatzlos geschlossen werden
(Foto: Florian Müller 2003)
Mit dem BÜ Ruhwaldweg entfällt auch der letzte handbediente Schrankenposten in Berlin.
(Foto: Florian Müller 2003)
Ein nettes Motiv ist das alte, bewohnte BK Spree. Leider ist der optimale Fotostandort schwierig zu erreichen: Umzingelt von Privat-Kleingärten, Bahngraben und Schrankenwärter...
(Foto Florian Müller 2003)
Das Stahlviadukt der Verzweigung der S-Bahn nach Olympiastadion ist heute einer Betonkonstruktion gewichen.
(Foto Florian Müller 1993)
Hier schwenkt die betriebene S-Bahn von Westkreuz nach Spandau ein und unsere Wanderung endet an dieser Stelle.
Literatur zur S-Bahn über Siemensstadt-Fürstenbrunn:
150 Jahre Eisenbahn Berlin - Hamburg von Peter Bley,
Alba-Verlag 1996.
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